Leonies Erlebnis Teil 10


„Oh nein, hoffen wir, dass er es überlebt“ antwortete ich der Metzgerin, als ich den ersten Schock überwunden hatte. Allerdings konnte ich es nicht mit voller Aufrichtigkeit sagen. Natürlich wollte ich nicht, dass ein Mensch stirbt, auch nicht, wenn ich ihn nicht mochte. Aber der Gedanke, dass ich daran schuld sein könnte, plagte mich. Ich hatte immer noch den Schrei, den Hilferuf und die Sirenen im Ohr.  Mir lief es dabei eiskalt über den Rücken und ich wurde kreidebleich. Scheinbar hatte dies die Metzgerin bemerkt, denn sie fragte mich „Ist alles okay?“ Ich antwortete mit einer bedrückten Stimme. „Ja, alles okay, mich hat nur die Nachricht ziemlich schockiert.“  Dann bezahlte ich und ging schnell aus der Metzgerei, bevor mich die Metzgerin noch mehr fragt.

Auf dem Rückweg lief ich am Weiher vorbei. Auch wenn es mir ziemlich schwer viel und ich das alles am liebsten vergessen hätte, zog es mich doch dorthin. Ich sah das Einbruchsloch und man konnte noch deutlich Spuren der Rettungsaktion sehen. Wieder kamen mir der Schrei, der Hilferuf und die Sirenen in den Sinn und ich wurde den Gedanken daran nicht los. Trotz der Kälte setzte ich mich am Rand des Weihers hin und saß noch länger gedankenverloren da und schaute die Einbruchstelle an. Plötzlich wurde ich durch eine Stimme aus meinen Gedanken gerissen.

 

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