Leonies Erlebnis Teil 12


Auf dem Heimweg überlegte ich, woher mir die Frau – diese Mareike Sailer – bekannt vorkam. Ich wusste, dass ich sie schon öfters beim Metzger, auf dem Wochenmarkt und generell in der Stadt gesehen hatte. Aber das war es nicht. Irgendwo war mir die Frau schon öfters aufgefallen.

Nach einer Weile fiel es mir wieder ein.  Ich war ihr schon oft auf dem Schulweg begegnet, sie war bei dieser alten Frau und half im Vorgarten arbeiten, beim Straße fegen oder sonstigen Arbeiten. Das war es. Da hatte ich sie gesehen und sie war mir aufgefallen, weil sie immer so eine fröhliche Ausstrahlung hatte.  Das hatte sie auch heute, doch das konnte MICH nicht wieder fröhlich machen. Ich war einfach nur traurig, niedergeschlagen und vor Allem von mir selbst enttäuscht. Dazu plagte mich mein schlechtes Gewissen. Warum hatte ich das getan? Ich hätte zurückgehen können und Samuel helfen können! Ich hätte es tun MÜSSEN. Was hatte mich daran gehindert? Hasste ich ihn so sehr, oder war es nur der Schock und die Angst, erwischt zu werden? Was, wenn er wegen mir…

Wegen mir … Nein! Nein, ich durfte nicht darüber nachdenken. Ich fühlte mich einfach nur elend und schlecht, sowas hätte ich wirklich nicht von mir erwartet. Aber was sollte ich bitte noch daran ändern können? Es war geschehen. Wenn es irgendjemand erfahren würde, würden mich ALLE hassen!

Aber hatte ich nicht genau das verdient?! 

 

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