Leonies Erlebnis Teil 13


Die ganze Nacht kam ich nicht richtig zur Ruhe und schlief sehr schlecht. Am nächsten Morgen, als meine Mutter mich aufweckte, wollte ich nicht so richtig aufstehen, ich fühlte mich elend und schlapp und wäre am liebsten keinem anderen Menschen begegnet. Zwar nahm ich mir vor, mich einfach so zu verhalten, wie ich es immer tat, um nicht aufzufallen, doch bei diesem Gedanken quälte mich mein Gewissen. Ich fühlte mich selbst wie ein böser Mörder. Ich musste irgendwie mit mir selber einen Kompromiss machen um mit dieser Schuld klar zu kommen.

Doch  -  wenn Samuel wieder gesund wird, wird er sowieso allen erzählen, dass ich Schuld bin und ich werde dann meine gerechte Strafe bekommen. Und er wird sich an mir rächen können.

 

Auf dem Weg zur Schule begegnete ich wieder dieser Frau Sailer. Da es über Nacht geschneit hatte, schob sie gerade Schnee vor dem Haus der alten Dame. Mareike lächelte mich freundlich an und wünschte mir viel Spaß in der Schule. Ich bedankte mich kurz und ging schnell weiter, damit sie ja keine Gelegenheit hat, wieder DAS Thema anzusprechen.

In der Schule versuchte ich mich, auf den Unterricht zu konzentrieren, um mich abzulenken. Das gelang mir nicht wirklich, denn das Gesprächsthema in der Schule war natürlich: „SAMUEL und sein tragischer Unfall“. Ich versuchte, die Gespräche zu ignorieren, doch als meine Freundin Sabrina mir eine direkte Frage zu diesem Thema stellte, wurde mir heiß und kalt zugleich.

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