Leonies Erlebnis Teil 07


Ich sah, wie sich immer mehr Risse auf dem Eis bildeten. Jetzt packte mich die Angst und ich drehte mich um, schnappte meine Schlittschuhe und lief weg. Beim Rennen hörte ich nochmal ein lauteres Knacken und dann wie Samuel um Hilfe schrie. Aber ich rannte weiter. Ich rannte und rannte, in das nächste Wäldchen hinein, ich rannte über Felder und Wiesen, bis ich in einen großen Wald schon eine ganze Ecke hinein gelaufen war. Dabei spielte ich nicht mal mit dem Gedanken, Samuel zu helfen. Erst hier, als ich ganz aus der Puste war und sicher war, dass mich hier keiner finden würde, hielt ich an. Ich wusste nicht wie weit ich gelaufen war, ich wusste nur, dass es weit war. Bevor ich richtig zu mir kam, hörte ich eine Kirchturmglocke schlagen. Halb zwölf. Eine Stunde hatte ich noch Zeit bis zum Mittagessen und so überlegte ich, wie ich jetzt am besten unauffällig pünktlich nach Hause kommen würde. Ich nahm einen anderen Weg zurück, damit ich ja niemandem begegne, der aus Richtung Weiher kam. Hatte mich jemand gesehen, wie ich Samuel auf das Eis schubste und dann feige weg gelaufen bin?

Nachdem ich eine Weile gelaufen war, sah ich den Waldrand und es dauerte nicht lange, bis ich diesen erreicht hatte. Von dort konnte ich in der Ferne das andere Ende unseres Dorfes sehen, es war noch eine weite Strecke bis dahin. Wieder beeilte ich mich, um noch rechtzeitig nach Hause zu kommen. Ich hatte gerade das andere Ende unseres Dorfes erreicht, als ich Sirenengeheul von mehreren Fahrzeugen hörte.

 

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